Micoquien

Micoque-Keil
Karte
Ausgewählte Fundstellen des Micoquien aus der ROAD Datenbank (CC BY-SA 4.0 ROCEEH)

Das Micoquien ist eine archäologische Kultur der Neandertaler in Mittel- und Westeuropa, benannt nach der südfranzösischen Fundstätte „La Micoque“ bei Les Eyzies-de-Tayac-Sireuil, deren Schwerpunkt im späten Mittelpaläolithikum liegt (ca. 60.000–40.000 vor heute). Neuere Forschungen sehen im Micoquien lediglich eine Steinwerkzeug-Industrie, die zeitlich überlappend mit der Kultur des Moustérien auftrat. Leitformen sind das Keilmesser und der Micoque-Keil, ein spezieller Faustkeil-Typ. Wenngleich erste Keilmesser-Inventare bereits in der Eem-Warmzeit (130.000–115.000 vor heute) und im frühen Abschnitt der Würm- bzw. Weichsel-Eiszeit gefunden wurden, datieren die meisten Fundstellen Mittel- und Westeuropas in die späte Neandertalerzeit.


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